und es liest sich sehr interessant, auch wenn ich die erwähnten Hintergründe eher ins Reich der Fabel einordnen würde, zumindest ist die Pelzkappenbrieh niemals eine Pilzsosse
Ich könnte mir gut vorstellen daß die Puchtlers oder auch andere Wirte im Ort das Gericht kreiert haben um etwas passendes zum Essen "Ei’gmachta Kellerstaffel" anbieten zu können.
Zumindest ist es zu finden auf einer Speisenkarte aus 1976 zum 40-jährigen vom Gasthof Deutscher Adler
Das Rezept ist in jedem Fall lohnenswert nachzukochen, es schmeckt hervorragend.
Statt Kalbsbrust hab ich Rinderbrust genommen und statt Griener hat es Henglein Seidenknödel dazu gegeben
der Wurzelsud:
die Kellerstaffeln:
eingelegt auf der Kellerstaffel:
das Gemüse und der Speck:
Klösse und Sosse:
es ist angerichtet:
es ist anzunehmen dass diese Sosse die Pelzkappenbrieh ist.
Rezept :
Ei’gmachta Kellerstaffel
Zutaten
1 kg Kalbsbrust ohne Knochen, 2 Karotten, 1/2 Sellerieknolle, 150 g durchwachsener Speck, 2 Eier, 50 gr. Fett
2 Petersilienwurzeln, 1 Tasse Essig, 1/2 Stange Lauch, 1 Zwiebel (gespickt mit Lorbeerblatt und Gewürznelken)
Salz und Zucker
Zubereitung
Aus dem Wurzelgemüse (Sellerie, Lauch, Petersilienwurzeln, Karotten und Zwiebel) wird mit 3 Ltr.
Brühe ein kräftiger Wurzelsud zubereitet, dazu gibt man 1 Tasse Essig und etwas Salz; alles 30 Minuten kochen,
dann abkühlen lassen.
Die Kalbsbrust wird in 2 bis 3 cm dicke Streifen geschnitten und in den abgekühlten Sud einen Tag eingelegt.
Das fertige Wurzelgemüse wird aus dem Sud genommen und in kleine Streifen geschnitten. Das Kalbfleisch bei
mittlerer Hitze im Sud gar kochen und heraus nehmen.
Aus dem Speck, 50 g Fett, einer fein gehackten Zwiebel und 120 g Mehl eine helle Einbrenne herstellen.
Etwa eineinhalb Liter Wurzelsud mit dem Schneebesen einrühren und aufkochen lassen. In die helle Soße das geschnittene Wurzelgemüse geben und, während man die Soße nochmals kräftig aufkochen lässt, mit dem Schneebesen zwei verquirlte Eier langsam unterrühren, so dass sich lange Eierfäden bilden. Die Soße wird mit Salz, Zucker und etwas Essig süß-sauer abgeschmeckt.
Hintergründe
Thomas Puchtler, Chef des Gasthofs „Deutscher Adler“ in Bischofsgrün, bringt für seine Gäste ein traditionelles Gericht des Fichtelgebirges auf den Tisch, eine „Ei’gmachta Kellerstaffel“
Das Gericht erinnert an die „gute, alte Zeit“, als im Fichtelgebirge noch (fast) jedermann seine Kuh und sein
Kälbchen im Stall stehen hatte. Damals war das Kalbfleisch noch nicht wie heutzutage eine teure Delikatesse, sondern ein preisgünstiges Alltagsessen.
In vielen Familien bereitete man dieses schmackhafte Gericht zu. Süß-sauer eingelegt,
bewahrte man nach der Schlachtung das Fleisch in großen irdenen Töpfen auf, denn Kühlschränke gab es damals noch nicht.
Die Vorräte stellte man an der Kellertreppe ab, dort wo sie gut zu erreichen waren und wo es auch immer ein wenig kühl war.
Das „eingemachte Fleisch“ bei der Kellertreppe, die fränkisch auch „Staffel“ heißt, gab dem Gericht den
heute im Fichtelgebirge noch gebräuchlichen und weitläufig bekannten Namen. Zum Fleisch werden „Griena
Glees“ (Kartoffelklöße aus rohen Kartoffeln) und manchmal eine „Pelzkappenbrieh“ (Pilzsoße) serviert
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